"Das juckt mich nicht mehr" - Neue Technologie hindert Mücken am Stechen

02.07.2020 Know-How

Mindestens so schlimm wie das Surren der Mücke sind die Stiche – alle Geplagten wissen, dass einen das Jucken fast zum Wahnsinn treiben kann. Abhilfe beschränkt sich bislang meist darauf, den Juckreiz zu lindern. Jetzt hat ein Startup ein Armband entwickelt, das dafür sorgt, dass die Mücken erst gar nicht stechen.

Falls du glaubst, dass du zu klein bist, um etwas zu bewirken, dann versuche mal zu schlafen, wenn eine Mücke im Raum ist." Mit diesem Zitat drückt der Dalai Lama nicht nur aus, dass jeder etwas verändern kann, sondern auch, dass er weiß, wie lästig Stechmücken sein können.

Die Wechselwirkung von Aktion und Reaktion lernen wir bereits in der Kindheit. Beispiel für eine Aktion ist der Mückenstich. Die Reaktion ist unangenehmes Jucken und dann Kratzen. Hier setzen auch viele Mittel an, die den Juckreiz mildern sollen. Anders nopixgo. In Form eines Armbandes verhindert es, dass es überhaupt zu einer Aktion - also einem Mückenstich - kommt.

Herzstück des nopixgo-Armbandes ist das Modul mit "Biopulse-Technology". Es arbeitet mit schwachen elektromagnetischen Impulsen und Wellen, die das Stechverhalten von Mücken beeinflussen. Die Insekten nehmen diese natürlichen Impulse durch ihre Sensillen, das sind haarähnliche Sinnesorgane, wahr. Ein in ihrer DNA verwurzelter Instinkt löst daraufhin eine Schutzreaktion aus, die Mücken zeigen ein unterdrücktes Stechverhalten oder fliehen. So reduziert das Armband das Risiko eines Mückenstiches in einem Umkreis von zwei Metern drastisch.

Wirkung ohne Chemie und Hokuspokus

Verglichen mit anderen Mückenschutzmitteln hat das nopixgo-Armband noch mehr Vorteile: Anders als an chemische Substanzen kann sich die Stechmücke nicht an die elektronischen Reize gewöhnen, die das Armband aussendet. Denn sie lösen ein instinktives Schutzverhalten der Mücke aus. Zudem beruht die Wirkung nicht auf teilweise gesundheitsbedenklichen chemischen Lösungen, wie sie in Cremes und Sprays eingesetzt werden. Es gibt keinen unangenehmen Film auf der Haut noch Gerüche.

Gefahren elektromagnetischer Strahlung

Gegenüber elektromagnetischen Impulsen, wie sie das Armband nutzt, gibt es jedoch auch viele Vorbehalte. Und die sind generell nicht unbegründet. So hat die Weltgesundheitsorganisation WHO die elektromagnetische Hypersensitivität (EHS) im Juni 2018 als Krankheit anerkannt und in die Klassifizierungen der Umweltkrankheiten aufgenommen. Und spätestens seit der Auktion für die 5G-Frequenzen sind die Debatten um die Strahlungsgefahr wieder in vollem Gange.

Parallel dazu haben Wissenschaftler die Sensibilität gegenüber elektromagnetischer Strahlung weiter untersucht. So hat zum Beispiel der Biologe Prof. Dr. Alexander Lerchl und sein Team von der Jacobs-Universität zu Bremen bei Mäusen nachgewiesen, dass krebserregende Substanzen mehr Tumore hervorrufen, wenn die Tiere lebenslang elektromagnetischen Feldern ausgesetzt wurden, wie sie etwa Mobiltelefone erzeugen. Das Ergebnis ist besonders erstaunlich, da Prof. Dr. Lerchl bis dahin die Überzeugung vertreten hatte, dass von der Mobilfunkstrahlung prinzipiell keine Gesundheitsgefahren ausgehen.

Wirkung von Funkwellen auf Mücken

Ein ganz neues Indiz für elektromagnetische Sensitivität liefern Untersuchungen der spanischen Universität Zaragoza vom Mai 2019. Dort hat man weibliche Aedes albopictus -eine Moskitoart, bei der die Weibchen Blut saugen - mit einer Sub-GHz-ISM-Trägerfrequenz und einer artenspezifischen breitbandigen Modulation im kHz-Bereich beschossen. Das Ergebnis: Die Funkwellen haben das Stechverhalten der Mücken unterdrückt.

Kurt Stoll, Schweizer Elektronik- und Hochfrequenzwissenschaftler, hatte dieses Verhalten bereits lange zuvor entdeckt und die Modulation der Frequenzen seitdem stetig verbessert. In Zusammenarbeit mit Insektologen der Universität Tübingen hat er sie zudem weiteren Mückenarten angepasst. An der Bestätigung seiner Arbeit durch die spanischen Forscher hat er keine Zweifel gehabt. Inzwischen sind die Frequenzmuster patentiert und als Biopulse-Technology in einem Funkmodul erhältlich. Als erste Anwendung findet sich das Modul im nopixgo-Armband. Nach Feldtests mit kleinen Stückzahlen kam es nach stetiger Optimierung der Firmware und durch Unterstützung des Partners Rutronik u.a. mit Logistiklösungen rechtzeitig zur Mückensaison 2019 auch für Endkunden auf den Markt. Sie können nopixgo über zahlreiche Handelspartner weltweit beziehen.

Gefährliche und ungefährliche Strahlung

Auch wenn die Angst vor elektromagnetischen Strahlen nicht aus der Luft gegriffen ist, ist sie in Bezug auf nopixgo nicht angebracht. Denn bei den 5G-Netzen geht es um etwa viermal höhere Frequenzen und eine vielfach höhere Sendeleistung als bei dem Mückenschutzarmband. Das gilt selbst für den heimischen WiFi-Router. WiFi nutzt meist noch das 2,4-GHz-Band und schöpft die dort gesetzlich erlaubten 100 mW (20 dBm) in der Regel voll aus, um eine möglichst hohe Reichweite und eine robuste Kommunikationsstrecke zu erzielen.

Zum Vergleich: Die Mikrowelle beschießt die Nudelsuppe mit derselben Frequenz wie der WiFi-Router das Smartphone, im Normalfall stecken jedoch 600 bis 800 W Sendeleistung in den Wellen. Wer ein Glas Wasser neben seinen WiFi-Router abstellt, wird merken, dass die maximal 0,1 W des Routers nicht ausreichen, um das Wasser zu erhitzen. Bei den 2 W, die ein Smart­phone in Richtung GSM-Basisstationen aufbringen kann, scheiden sich die Geister. Bei längeren Telefonaten und schlechter Netzabdeckung konnten regionale und temporäre Erwärmungen des ohrumliegenden Hautgewebes gemessen werden. Deshalb ist ein Bluetooth-Headset (2,4 GHz, typ.10 mW, gesetzliches Maximum auch hier 100 mW) immer die gesündere Alternative für Vieltelefonierer.

Die Signalstärke der Impulse bei nopixgo beträgt nicht einmal ein Prozent der Stärke eines Smart­phones. Der SAR-Wert des Armbandes - die spezifische Absorptionsrate, das ist das übliche Maß für die Absorption von elektromagnetischen Feldern z.B. durch den menschlichen Körper - beträgt 0,1 W/kg. Die verschiedenen Modelle des Huawei P20 kommen laut Bundesamt für Strahlenschutz auf SAR-Werte von 0,73 bis 0,76 W/kg (am Ohr) bzw. 1,21 bis 1,26 W/kg (am Körper), das iPhone Xs hat am Ohr und am Körper einen SAR-Wert von 0,99 W/kg. Als obersten Grenzwert empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation WHO 2,0 W/kg.

Mit Wärme gegen das Jucken

Einen ganz anderen Ansatz verfolgt ein anderes Startup. Unter dem Namen "Heat It" hat es eine Wärmequelle entwickelt, die den Juckreiz mildern soll. Die angenehme Vorstellung nimmt Mückenstichen den Schrecken, und so beteiligen sich derzeit Spekulanten an der Crowdfunding-Kampagne, in der Hoffnung, dass ab der Verfügbarkeit 2020 ein Return of Investment folgen wird. Während das Heat-It-Gadget an der Reaktion ansetzt, verhindert das nopixgo-Armband, dass es überhaupt zu einem Stich kommt - und ohne Stich braucht auch niemand eine Schmerzlinderung.

Die Mücke - das gefährlichste Tier der Welt

Hinzu kommt: Heat It schützt nicht vor der Übertragung von Krankheiten durch Mücken. Genau das war jedoch der Hauptantrieb für den Erfinder der Biopulse-Technology, Kurt Stoll. Sein Ziel war es, das Leiden der Kinder in Afrika zu lindern, die an Malaria erkranken, ebenso das durch andere Vektorkrankheiten, wie Denguefieber oder Zika, die ebenfalls durch Mücken übertragen werden - was die Stechmücke zum gefährlichsten Tier der Welt macht. Durch die globale Erwärmung stehen zunehmend auch Menschen in den sogenannten Industrie- oder Wohlstandsländern dem Risiko dieser Krankheiten gegenüber.

Wie viele Erfindungen, die auf völlig neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren, kämpft auch nopixgo gegen die Vorurteile, die gegenüber den anderen Mückenschutz-Gadgets auf dem Markt existieren. Diese basieren jedoch alle auf ganz anderen Funktionsweisen. Als Elektronik-Distributor kann Rutronik die Funktionsweise der zugrunde liegenden Biopulse-Technology einschätzen und ist von der Funktion - und dem Erfolg - des nopixgo-Armbandes überzeugt. Deshalb unterstützt Rutronik den Material- und Kapitalfluss des Schweizer Startups: Zum einen werden die elektronischen Komponenten für die Leiterplattenbestückung bereitgestellt, zum anderen wird über das zentraleuropäische Logistikzentrum von Rutronik der Versand des Armbandes an Händler weltweit gesteuert. Rückläufer, Beschwerden und Reklamationen blieben bisher aus, was nicht nur ein Indiz für die Schweizer Produktionsqualität ist, sondern auch für die zufriedenstellende Funktionsweise.

Der Autor dieses Artikels trägt seit rund sechs Monaten ein nopixgo-Armband und hatte während der gesamten Zeit noch keinen einzigen Mückenstich; damit wurden auch Mittel gegen das Jucken entbehrlich. Schön wäre das Biopulse-Modul der Armbänder auch in Kühlboxen, Angelruten, Campingstühlen und Autos - man vergisst ja auch mal, das Armband anzulegen.

 

Komponenten gibt es auf www.rutronik24.de.

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