Interview Markus Krieg - Mehrwert für die gesamte Wertschöpfungskette

08.12.2022 Know-How

Die Zeit, in der Distributoren innerhalb der Wertschöpfungskette lediglich als verlässliche Logistiker fungierten, ist längst vorbei. Mit Rutronik System Solutions treibt Rutronik diese Entwicklung noch ein gutes Stück weiter voran. Markus Krieg, Chief Marketing Officer (CMO) bei Rutronik, erläutert, was dahintersteckt.

Herr Krieg, wofür steht Rutronik System Solutions?

Markus Krieg: Uns leitet dabei eine für die Geschäftsmodelle unserer Kunden zentrale Frage: Wie können sich unsere Kunden als wertvoller Partner für ihre Kunden aufstellen? Hierfür bietet ihnen Rutronik System Solutions einen Entwicklungsvorsprung und hochinnovative Lösungen. Um das zu errei­chen, verbinden wir Innovationen aus Wis­senschaft und Forschung mit unserem Know-how.

Tritt Rutronik damit nicht in Konkurrenz zu seinen Kunden?

Markus Krieg: Nein. Wir liefern keine fertigen Produkte, son­dern unterstützen unsere Kunden mit Proof­ of-Concepts, also Konzeptstudien. Damit be­schleunigen wir ihre Vorentwicklung und verkürzen die Time to Market. Wir arbeiten dazu insbesondere auch gemeinsam mit For­schungseinrichtungen, Hochschulen und Uni­versitäten Proof-of-Concepts aus, um Inno­vationspotenzial in industrielle Märkte zu tragen.

Wie sieht die Zusammenarbeit zwischen Rutronik und der Forschung konkret aus?

Markus Krieg: Wir haben in den vergangenen Jahren ein sehr umfangreiches Partnernetzwerk aus Hoch­schulen und Universitäten aufgebaut; dazu gehören die Westsächsische Hochschule Zwi­ckau, die Technische Universität Chemnitz, die Hochschule Pforzheim und die Duale Hoch­schule Baden-Württemberg, die DHBW. Jede hat ihren spezifischen Forschungsschwer­punkt, etwa die Leistungselektronik, Sensorik oder Batteriemanagementsysteme. Überall wird dabei an unglaublich spannenden, zu­kunftsweisenden Themen geforscht, und wir sind stolz darauf, innerhalb dieser Projekte mit weltweit führenden Wissenschaftlern zusam­menarbeiten zu dürfen.

Auf welche Expertise kann Rutronik da­bei zurückgreifen?

Markus Krieg: Wir kennen die Anforderungen und Herausfor­derungen der Industrie und analysieren ständig den Markt. Und natürlich kennen wir den Elek­tronikmarkt. Wir haben ein breites Produktport­folio und die entsprechende Expertise, welche Technologien und Bauteile und welche Kern­-Software sich für die jeweilige Applikation am besten eignen, aber auch welche Komponenten aktuell und langfristig verfügbar sind. Mit die­sem Know-how können wir die Forschungser­gebnisse schneller und gezielter in markt- und wettbewerbsfähige Lösungen überführen. So schaffen wir eine eigene IP (lntellectual Proper­ty), die wir auch patentieren lassen.

Welche Proof-of-Concepts gibt es bereits?

Markus Krieg: Wir haben eine Übersicht über die aktuell ver­fügbaren Proof-of-Concepts zusammengestellt. Wir unter­scheiden dabei zwischen vier unsere Geschäfts­basis ergänzende Support Levels: Ausgangs­punkt und Basis ist und bleibt unser Kerngeschäft als Broadline-Distributor mit den Komponenten, technischem und kommerziel­lem Support und unseren Logistiklösungen. Le­vel 1 umfasst weiterführenden technischen Support auf Produkt- und Systemebene. Auf Stufe 2 - dem Design Level, - kombinieren wir Development Boards unserer Hersteller mitei­nander und bieten entsprechend angepasste Software an, sodass wir eine neue Systemlö­sung kreieren. Auf Level 3 - dem Advanced Design Level - entwickeln wir eigene Boards und die dazu gehörende Software. Auf der vier­ten Stufe schließlich - dem Research Level - kommt alles vollumfänglich zum Tragen, was ich vorhin beschrieben habe: Hier bieten wir eigene Systemlösungen an, die wir gemeinsam mit Universitäten, Hochschulen und weiteren Partnern entwickelt haben und die auf unserer IP basieren. Einige davon sind bereits paten­tiert, weitere Patentanmeldungen laufen.

Warum spielen die Patente eine so wich­tige Rolle?

Markus Krieg: Wir schützen damit unser geistiges Eigentum. Das gibt uns die Freiheit, unsere Technologie offenzulegen und mit unseren Kunden auch über die Details unserer Lösungen zu sprechen.

Solche Design-Aktivitäten erfordern eini­ges an Manpower. Wo ist die bei Rutronik angesiedelt?

Markus Krieg: Wir haben Design Center in Litauen und in Singapur etabliert, die wir aktuell weiter aus­bauen. Außerdem haben wir ein Entwick­lungsteam am Headquarter in Ispringen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten natürlich weltweit zusammen, auch mit un­seren Field Application Engineers (FAEs). Das internationale Team wird von Stephan Menze, Head of Global Innovation Manage­ment, geleitet. Zudem haben wir Marktfor­scherinnen und Analysten im Team des stra­tegischen Marketings, die die globalen Märkte genau beobachten und Marktstudien erstellen, sodass wir Strömungen frühzeitig erkennen und beurteilen können. Dabei fin­den wir immer wieder Ansätze mit einem wirklich disruptiven Potenzial. Es ist also noch einiges zu erwarten von Rutronik Sys­tem Solutions.

 


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Markus Krieg, Chief Marketing Officer (CMO) bei Rutronik

Die Support- und Lösungspyramide basiert auf dem Broadline-Vertrieb und reicht bis hin zu patentierten Systemlösungen.